Was ist in der Schweiz bei Produkten mit Stromanschluss zu beachten?

 

 

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Die Schweiz hat eine eigene Norm für Stecker und Steckdosen. Dies macht den Verkauf von elektrischen Geräten mit Netzanschluss zwar komplizierter, aber nicht unmöglich. Wir möchten hier die Auswirkungen dieser Eigenheit kurz und prägnant erklären.

Die Gemeinsamkeiten

Abb. 1:  Eurostecker CEE 7/16

Geräte, welche über einen Eurostecker (CEE 7/16) verfügen, können ohne Anpassungen auch in der Schweiz vertrieben werden. Der Eurostecker ist für die Maximalbelastung von 250V Betriebsspannung und einen Strom von 2.5 Ampere ausgelegt. Er wird bei schutzisolierten Geräten eingesetzt, also Geräten, welche so konstruiert wurden, dass sie ohne Schutzleiter (Erdung) sicher betrieben werden können. Aufgrund der Maximalbelastung wird der Stecker aber nur für Geräte mit geringer Leistung (<575W) eingesetzt. Schutzisolierte Geräte können am entsprechenden Symbol erkannt werden:

 

Abb. 2:  Symbol für Schutzisolierte Geräte

Die Unterschiede

Sobald ein Gerät mit Schutzleiter (Erdung) angeschlossen werden muss - oder aber mehr Leistung benötigt, als mittels Eurostecker übertragen werden darf, beginnen die Unterschiede.

Die Schweizer Standard-Stecker (SN 441011 Typ 12)  sind für eine Maximalbelastung von 250V Betriebsspannung und einen Strom von 10 Ampere ausgelegt. Die im restlichen Europa relativ weit verbreiteten SchuKo (CEE-7/7)-Stecker sind hingegen für 250V und bis zu 16 Ampere dimensioniert. Dies bedeutet, dass Geräte mit einer Leistung zwischen 2300W bis 3000W, welche mit einem SchuKo (CEE-7/7)-Stecker ausgestattet sind, sich für den Vertrieb in der Schweiz nur sehr bedingt eignen. Dies, da sie mit einem speziellen T-23-Fixadapter betrieben werden müssen - und die entsprechenden Steckdosen in normalen Haushalten kaum zu finden sind. Der Betrieb solcher leistungsstarken Geräten mit einem T-12-Fixadapter ist illegal, da dies im schlimmsten Fall zu einem Brand führen könnte.

Generell müssen Geräten mit Netzanschluss, welche an Schweizer Kunden versendet werden, ein Fixadapter - oder falls sich das Netzkabel vom Gerät trennen lässt, das passende Schweizer Netzkabel (Cordset) beigelegt werden. Ein Fixadapter lässt sich einmalig mit einem SchuKo-Stecker (CEE-7/7) respektive einem Konturenstecker (CEE 7/17) verbinden. Anschliessend lässt sich der Adapter nicht mehr entfernen und garantiert somit eine für den Kunden sichere Stromverbindung. Die dauerhafte Verwendung eines Reiseadapters oder eines wieder entfernbaren Adapters ist verboten. Die Verwendung eines Fixadapters an einem vom Gerät trennbaren Cordset ist ebenfalls verboten.

Der zum CEE 7/17 passende 2-Pol-Fixadapter ist hier zu finden. Passende Cordsets sind im Fachhandel zu finden. Beim Hersteller Max Hauri oder ähnlichen Anbietern können grössere Mengen kostengünstig bestellt werden. Wir verwenden nur die IP44-Variante, um eine allfällige Diskussion zur IP-Schutzart zu vermeiden.

Spezialfälle

Geräte mit Netzanschluss, welche dauerhaft unbeaufsichtigt im Freien betrieben werden (z.B. Basisstationen von Rasenmährobotern, Weihnachtsbeleuchtung oder Teichpumpen) oder Geräte welche in speziell nasser oder staubiger Umgebung genutzt werden (z.B. Wasserpumpen oder Hochdruckreiniger) müssen seit 2022 in der Schweiz mit einem Stecker mit Schutzart IP55 ausgestattet sein. Eine Adapterlösung wird im vornherein ausgeschlossen.

 

Verlängerungskabel mit zwei Leitern und CEE 7/16-Anschlüssen sind in der Schweiz ebenfalls nicht zugelassen, da diese Kabel auch mit einem T11-Stecker nach SN 441011 betrieben werden könnten, welcher für 10 Ampere ausgelegt ist - die CEE 7/16-Kabel sind nur für 2.5 Ampere ausgelegt und würden somit überlastet werden.

 

Der zum CEE 7/7 passende 3-Pol-Fixadapter ist hier zu finden. Passende Cordsets sind im Fachhandel zu finden. Beim Hersteller Max Hauri oder ähnlichen Anbietern können grössere Mengen kostengünstig bestellt werden. Wir empfehlen, stets die IP44-Variante zu verwenden.

Zur einfacheren Entscheidungsfindung hier eine Grafik: